Doppelgriffe (1873)
Doppelgriffe nennt man eine zwei- oder mehrstimmige Intonation auf Saiteninstrumenten oder das Angeben zweier oder mehr Töne zu gleicher Zeit, hervorgerufen dadurch, dass deren Saiten durch Griffe der Finger verkürzt werden. Diese Töne können gegeneinander natürlich verschiedene Intervalle bilden, von der Sekunde an bis über die Oktave hinaus, oder auch Akkorde.
Nach Gerbers Angabe soll der treffliche Violinvirtuose Batiste zu Anfang des 18. Jahrhunderts, ein Schüler von Corelli, der erste gewesen sein, von dem man Doppelgriffe auf der Geige gehört hat. Andere Anzeichen deuten aber darauf hin, dass diese Kunst schon in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bekannt war. [Mendel Musikalisches Lexikon 1873, 209]