Dithyrambus (1929)
Dithyrambus, Name der letztentwickelten, auf dem Boden des Dionysoskultes erwachsenen Kunstform der altgriechischen Chorlyrik (mit Aulosbegleitung), aus welcher sich 536 v. Chr. durch Einführung eines Solisten […] durch Thespis die Tragödie entwickelte.
Eine weitere Vorstufe bildete die Einführung des tragischen Pathos in den Dithyrambus durch Arion (um 600; zuerst waren die Dithyramben nur weinbegeisterte Gesänge zu Ehren des Dionysos). In der letzten Periode der griechischen Musik entartete der Dithyrambus durch Aufnahme solistischer Elemente (Philoxenos 440 bis 380) zum Virtuosenstück. Vgl. Riemann, Geschichte der Musik des Altertums (Handbuch der MG. I, 1, 3. Aufl. 1922). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 408]