Basse danse (1929)

Basse danse (französisch), gravitätischer Kunsttanz des 15.-16. Jahrhunderts, zur Kategorie der gegangenen Tänze (wie die Pavane) gehörig (danse par bas ou sans sauter definiert Arbeau). Ein Manuskript der Brüsseler Kgl. Bibliothek (Nr. 9085), etwa aus der Zeit um 1500, enthält 59 mit Choralnote notierte Melodien in Basslage mit Beifügung der Tanzpas (vgl. Choreographie) und einen einleitenden Traktat über die Basse danse und die Tabulaturzeichen (1912 in Faksimile herausgegeben von Ernest Closson; vgl. dazu Sammelb. d. IMG. XIV. 3, H. Riemann). Die Attaingnantschen Sammlungen von 1529 und 1530 enthalten Basses danses 4 v., die so angelegt sind, dass dieselbe Notierung im langsamen 4/4-Takt als Reigen und im geschwinden 3/4 als Nachtanz dienen könnte. Vgl. H. Riemann, Tänze des 16. Jahrhunderts à double emploi (Die Musik VI, 3, 1906), sowie Fr. Blume, Studien z. Vorgesch. der Orchester-Suite (1925). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 119f]