Auflösungszeichen (1929)
Auflösungszeichen, auch Quadrat genannt, (♮), hebt die Geltung eines Kreuzes (♯) oder Be (♭), Doppelkreuzes (x) oder Doppel-Be (♭♭) auf und stellt den Stammton wieder her. Soll nach einem versetzten Ton ein anderer versetzter derselben Stufe eintreten, so genügt durchaus das diesen deutlich fordernde neue Zeichen, und es bedarf nicht außerdem noch eines ♮, das das alte aufhebt. Die [Kombinationen von] ♮♯, ♮♭ sind also veraltete und gänzlich zwecklose Zeichenhäufungen. An deren Stelle hat Emil Ergo ebenso wie an Stelle der Doppelkreuze die folgenden neuen Zeichen vorgeschlagen:
mit den entsprechenden Widerrufungen:
Diese Zeichen verbürgen volle Deutlichkeit der Absichten und vermeiden Zeichenhäufung, zum Beispiel:Dagegen sind manche Komponisten und Herausgeber allzu sparsam mit Versetzungszeichen, wenn sie in stark modulierenden Partien mit etwa vorgezeichneten Been und Kreuzen rechnen, die ganz außer dem Bereich der gerade herrschenden Tonart liegen. Zur Vermeidung von Zweifeln empfiehlt es sich, Zeichen, die nur als Lesehilfe im Takt hinzugefügt oder wiederholt werden, durch Einklammerung zu kennzeichnen. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 77]