Anschlag (1833)
Anschlag bezeichnet
- die Art, wie die Tasten der Klaviaturinstrumente durch die Finger in Bewegung gesetzt werden, um die bestmögliche Schwingung der Saiten und dadurch einen runden und vollen Ton zu erzeugen. Der Anschlag muss bestimmt und gleichmäßig sein, alles Drücken und Schlagen vermieden, weder Hand noch Finger aus der natürlich gebogenen Lage gebracht und die Tasten mehr vor- als rückwärts auf dem Griffbrett [sic] angeschlagen werden, damit der Ton kraftvoll sei und die Passagen gerundeter hervortreten. Der Finger muss die angeschlagene Taste so lange, aber auch nur so lange, berührt halten, als es der Wert der Noten in Beziehung auf das Zeitmaß, in welchem gespielt wird, erfordert.
- Versteht man auch darunter den Grad der Leichtigkeit, mit welchem sich die Tasten niederdrücken lassen; man spricht daher von einem leichten und schweren Anschlag;
- nennt man Anschlag den Augenblick, wo ein Zusammenklang eintritt oder wo eine Harmonie erklingt; vergleiche Anschlagende Noten;
- siehe Orgeldisposition;
- Anschlag oder Doppelvorschlag, Gruppetto, ist eine Verzierung (siehe Manier), die aus 2 kleinen Noten besteht, von denen die eine höher und die andere tiefer als die nachfolgende Hauptnote ist, welcher auch die zu seiner Ausführung erforderliche Zeitdauer entzogen wird. a) Besteht er aus einer langen oder kurzen Note, so nennt man ihn den punktierten Anschlag, und seine Ausführung hängt nicht von der Willkür der Spieler ab, sondern man behandelt ihn wie einen veränderlich langen Vorschlag. b) Letztere kommt jetzt selten vor.
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