Ambrosius, der heilige (1929)
Ambrosius, der heilige, geboren 333 zu Trier, gestorben 4. April 397 in Mailand, wo er seit 374 Bischof war; hat um die Entwicklung des abendländischen Kirchengesangs große Verdienste, sofern er den Gesang der Antiphonen, Responsorien und Hymnen, wie er in der morgenländischen Kirche sich ausgebildet hatte, in Italien einführte (vgl. Ambrosianischer Gesang). Die ihm vielfach zugeschriebene Bezeichnung der Stufen der Skala durch die sieben ersten Buchstaben des lateinischen Alphabets gehört erst ins 10. Jahrhundert (siehe Buchstabentonschrift).
Ambrosius hat selbst eine große Anzahl von Hymnen verfasst. Vgl. Biraghi, Inni sinceri et carmi di S. Ambrogio (Mailand 1862); Dreves, Aur. Ambrosius (1893), A. Steier, Untersuchungen über die Echtheit der Ambrosianischen Hymnen (1903, Dissertation); R. Wirtz, Der heilige Ambrosius und seine Zeit (Trier 1924). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, ]