Acciaccatura (1929)
Acciaccatura (italienisch, sprich: attscha…, Zusammenschlag), eine veraltete Verzierung beim Orgel- und Klavierspiel, die im gleichzeitigen Anschlag der sofort wieder losgelassenen kleinen Untersekunde mit einem Akkordton bestand. Der französische Name dieser Verzierung ist Pincé étouffé (erstickter Mordent). Die Acciaccatura gehörte zu den beliebten Zutaten der Organisten und Cembalisten und wurde nur selten vorgeschrieben, einstimmig durch eine kleine Note mit durchstrichenem Hals (a), im Akkord durch einen schrägen Strich (b):
Letzteres Zeichen wird aber seit dem 18. Jahrhundert auch für Arpeggio (siehe dort) angewandt. Der Name Acciaccatura wird heute auch gleichbedeutend mit Appoggiatura, speziell für den kurzen Vorschlag gebraucht. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 6]