Autor: Alfred Einstein

Ständchen (1929)

Ständchen, so viel wie Huldigungsmusik, Serenade, doch nicht wie letztere mit der Vorstellung einer bestimmten Tageszeit verknüpft. Eine Form des Ständchens existiert nicht; es kann in einem Lied bestehen, das der Liebhaber unter dem...

Stadtpfeifer (1929)

Stadtpfeifer (Stadtzinkenisten, Kunstpfeifer usw.) hießen etwa seit dem 15. Jahrhundert die in den einzelnen Städten gildenmäßig zusammengehörigen privilegierten Musiker, die unter Leitung eines Stadtmusikus standen und bei allen offiziellen städtischen Gelegenheiten die nötige Musik...

Nokturne (1929)

Nokturne (italienisch "Notturno", französisch "Nocturne", Nachtstück), so viel wie Serenade oder Kassation, mehrsätziges Divertissement (siehe dort) für Blasmusik, besonders Hörner, aber auch für Streichinstrumente (z. B. von Vogler, Viotti, Verdi); ferner besonders eine seit Field...

Musikalität (1929)

Musikalität, so viel wie musikalische Urbegabung, d. h. die Fähigkeit, die einzelnen Elemente der Musik, ihre rhythmischen, melodischen und harmonischen Verhältnisse leicht und rasch aufzufassen und den Sinn eines Tonwerks als eines Ganzen zusammenzufassen und...

Oberstimme (1929)

Oberstimme nennt man im mehrstimmigen Satz die höchste der beteiligten Stimmen. Die Oberstimme ist (außer im fugierten Stil, der alle Stimmen gleich behandelt; vgl. Cantus) die vorzugsweise melodieführende Stimme, weshalb sie auch wohl Melodiestimme...

Obbligo (1929)

Obbligo (italienisch: "Verbindlichkeit") nennt man in der Musik eine kontrapunktische Setzweise mit besonderen Fesseln; z. B. fallen alle Arten des Kanons oder des doppelten Kontrapunkts, auch der Basso ostinato unter den Begriff des Obbligo....

O (1929)

O, (italienisch) "oder", z. B. Violino o Flauto. (lateinisch) die Interjektion O; speziell die Antiphonen zum Magnificat der neun dem Weihnachtsfest vorangehenden Tage (Antiphonia majores), welche mit O beginnen (Les O de Noël). Kreis...

Null (1929)

Null (0), in der Generalbassschrift so viel wie tasto solo, d. h. Anweisung, keine Akkorde zu greifen, sondern die Bassstimme nur unisono oder in Oktaven mitzuspielen. In Gottfried Webers Harmoniebezeichnung (bei einem kleinen Buchstaben)...