Musiklexikon: Was bedeutet Vettermicheln?

Vettermicheln (1882)

Vettermicheln, auch micheln, die spottweise Bezeichnung für die triviale, geist- und interesselose Fortführung eines Tonstücks mit Schusterflecken, gewöhnlichen Modulationen u. dgl. Die Bezeichnung soll von dem Gassenhauer "Gestern Abend war Vetter Michel da" herrühren; doch heißt Vettermicheln auch die Vetternstrasse ziehen, das heißt auf möglichst billige Weise reisen, und so wäre vielleicht auch hier der Ursprung für jene Bezeichnung zu suchen. [Reissmann Handlexikon 1882, 596]

Vettermicheln (1879)

Vettermicheln, auch micheln, die spottweise Bezeichnung für die triviale, geist- und interesselose Fortführung eines Tonstücks mit Schusterflecken, gewöhnlichen Modulationen u. dergl. Die Bezeichnung soll von dem Gassenhauer "Gestern Abend war Vetter Michel da" herrühren; doch heißt Vettermicheln auch die Vetternstraße ziehen, das heißt, auf möglichst billige Weise reisen, und so wäre vielleicht auch hier der Ursprung für jene Bezeichnung zu suchen. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1879, 45]

Vettermicheln, micheln (1865)

Vettermicheln, auch micheln, spottweis für eine triviale und armselige Fortspinnung eines Motivs oder melodischen Teils, mit Schusterflecken, gewöhnlichen Versetzungen und dergleichen mehr. Das Wort schreibt sich her von einem auf solche Art zusammengeflickten Gassenhauer: "Gestern Abend war Vetter Michel da". [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 923]