Troubadoure (1882)
Troubadoure (italienisch: Trobadors, französisch: Trouvères) hießen die ritterlichen Dichter und Sänger Frankreichs im 11. bis 14. Jahrhundert, welche ähnlich wie die deutschen Minnesänger (siehe dort) den Preis ihrer angebeteten Schönen zum Mittelpunkt ihrer Poesien machten und entweder selbst zur Viole, Drehleier oder harfenartigen Instrumenten sangen, oder sich dafür einen handwerksmäßigen Musiker engagierten (Ménestrel, Jongleur).
In musikalischer Beziehung besonders hervorragende Troubadoure waren Raoul de Coucy, König Thibaut IV. von Navarra, Adam de la Hale und Guillaume Machault. Bei der Übertragung von Melodien der Troubadoure tut man gut, nicht die komplizierten Mensurbestimmungen der Zeit zur Anwendung zu bringen, da dieselben meist in einer ganz abweichenden, schlichten Weise notiert sind. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 940f]