Neue Musik (1929)
Neue Musik, ein Begriff für jene Musik, die zunächst nur als Negation der "romantischen" Musik und ihrer Gefühlshaftigkeit fassbar war, als Auflösung und Umdeutung der Gesetze der bisherigen Harmonik und Melodik. Man weist dem Ausdrucksbereich der Neuen Musik sehr verschiedenartige Wesenszüge zu, wie etwa den Naturalismus Arnold Schönbergs, den barbarischen Primitivismus Strawinskys, die auf der Jazzmusik aufbauende "Plakatmusik"; der gemeinsame Nenner all dieser Tendenzen ist nur das Bestreben, zu einem neuen, antiromantischen Stil zu gelangen. Vgl. Atonalität, mechanische Musik.
Literatur: Artikel Neue Musik in A. Einsteins Neubearbeitung des Dict. of Modern Music von A. Eaglefield-Hull (1926); G. Bastianelli, La Crisi musicale europea (Pistoia 1912); Paul Bekker, Kritische Zeitbilder (1921), Klang und Eros (1922), Neue Musik (1924); Ernst Bücken, Führer und Probleme der neuen Musik (Köln 1924); A. Weißmann, Die Musik in der Weltkrise (1922); […] Von Zeitschriften vor allem Melos, Anbruch, Auftakt, La Revue musicale, The Chesterian, Il Pianoforte, Mus. Quarterly (Jan. 1927: S. H. Braithwaite, Modern Music); The League of Composers Review (s. Zeitschriften). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1260]