Mutierung (1929)

Mutierung (Stimmwechsel, Mutation), die mit der Pubertät eintretende Wandlung der Knabenstimme zur Männerstimme. Bei der Mutierung treten in häufigen Fällen Erscheinungen auf, welche man als Stimmbruch zu bezeichnen pflegt. Der Stimmwechsel ist zuletzt auf die erhebliche Vergrößerung des Kehlkopfes zurückzuführen, erfolgt aber bei dem einen leichter, über Nacht, bei anderen schwerer, im Verlauf von Monaten. Manche behalten ihre Knaben-("Eunuchen"-)Stimme bis über das 30. Lebensjahr hinaus. Solche Leute sind meist unmusikalisch und können gewöhnlich durch Singübungen in tiefer Lage schnell zur natürlichen männlichen Stimme übergeführt werden. Die Inanspruchnahme der Stimme, besonders beim Singen, hat sich den Erscheinungen des Stimmwechsels im einzelnen Falle anzupassen. Auch dem weiblichen Geschlecht ist Mutierung keineswegs fremd, führt aber nicht zu einem so auffälligen Lagenwechsel der Stimme. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1241]