Musik (1929)
Musik, die Kunst, welche ihr Gebilde aus dem flüchtigen, schnellvergänglichen Element der Töne formt und daher bezüglich des Materials in dem denkbar größten Gegensatz zur Architektur, als Formenkunst ihr aber wieder ästhetisch näher steht als den gegenständlich mehr gebundenen anderen Künsten. Am nächsten verwandt sind der Musik die Poesie und die Mimik, welche gleich ihr energische Künste sind, d. h. solche, deren Schöpfungen im zeitlichen Verlaufe sich abspielende Geschehnisse sind und daher miterlebt werden. Vgl. Ästhetik, Ausdruck, Motiv, Form. Bezüglich der technischen Lehre der Musik vgl. Harmonie, Rhythmus, Metrik, Kontrapunkt, Komposition usw. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1234]