Colophonium (1802)
Colophonium [sic]. Ein bekanntes Harz, womit die Pferdehaare an den Bogen der Geigeninstrumente, die an sich selbst bei dem Striche die Saiten nicht angreifen, gestrichen und dadurch rau gemacht werden. Wenn es gut sein und der damit bestrichene Bogen nicht kratzen soll, muss es eine solche Härte haben, dass man nach dem Striche des Bogens auf demselben den Strich der Pferdehaare nicht bemerkt. Weil man es selten von dieser Eigenschaft bekommt, so bereitet man sich selbst ein solches Harz entweder aus Terpentin, den man so lange in Wasser kochen lässt, bis er, wenn er wieder kalt ist, zu einem festen Harze wird, oder man nimmt gewöhnliches Colophonium und kocht es einige Zeit - in Wasser mit Weinessig vermischt - ab. Dieses letztere ist gemeiniglich die beste Art, wenn sie bei dem Abkochen recht behandelt wird. Das auf diese Art zubereitete Colophonium muss aber erst eine geraume Zeit liegen, ehe es die rechte Härte und Brauchbarkeit bekommt. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 347]