Golyscheff, Jef (1929)

Golyscheff, Jef [Jefim], neben Jos. Hauer der konsequenteste Vertreter der atonalen Musik, * 20. Sept. 1895 zu Cherson in der Ukraine; schrieb Kammermusik, Gesangsstücke, 2 Opern (unaufgeführt), ein abendfüllendes Werk für Orchester, von dem George Weller einen Teil 1920 in Berlin aufführte. Gedruckt liegt von seinen Kompositionen ein Streichtrio in 5 Sätzen vor (1925), das für die Aufhebung aller tonalen Beziehungen eine neue, die absolute Temperierung kennzeichnende Schreibweise einführt. Jedes Stück gliedert sich in "Zwölftondauer-Komplexe", d. h. nach Absolvierung von zwölf verschiedenen Noten gleichviel welcher Tondauer (wobei Tonwiederholungen nicht gerechnet sind) ist ein neuer Abschnitt erreicht. Unisoni sind bei diesem fast völlig "negativen" Stil merkwürdigerweise nicht vermieden. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 631]