G (1929)

G, Buchstabenname des siebenten Tons alter Zählweise (von A ab) der Grundskala (siehe dort), und zwar einer von denen, welche zur Bestimmung der Tonhöhen-Bedeutung als Schlüssel (Claves signatae) vor die Linien gezeichnet werden (der Violinschlüssel). Das Schlüssel-G ist das eingestrichene, eine Quinte über dem Schlüssel-C gelegene (vgl. Liniensystem, Schlüssel und Chiavette). Der G-Schlüssel war ursprünglich ein wirkliches g oder G und hat seine heutige Gestalt ganz allmählich angenommen:

Gestalt des G-Schlüssels - Riemann

mögliche Entwicklung vom Buchstaben g/G zum G-Schlüssel

Heute wird der G-Schlüssel nur noch auf der zweiten Linie des Fünfliniensystems gebraucht; früher war er besonders auch auf der untersten Linie häufig (französischer Violinschlüssel - im 17.-18. Jahrhundert, auch für Schnabelflöte). Bei den Franzosen, Italienern, Spaniern usw. heißt der Ton G jetzt sol, vgl. Solmisation.

Als Abkürzung ist g = gauche, m. g. = main gauche (linke Hand). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 556]