Faux-bourdon (1840)
Faux-bourdon (eigentlich Drohne, falscher Tenor). Mit diesem Ausdruck bezeichnen die Franzosen einen nach der ersten Gattung des strengen Satzes (Note gegen Note) gearbeiteten, vom Tenor geführten und von einem durch konsonierende Akkorde fortschreitenden Bass begleiteten Cantus firmus. Chanter en faux-bourdon, einen solchen Gesang ausführen.
Ferner nennt man so den eintönigen, innerhalb weniger Intervalle sich bewegenden, gleichsam summenden Gesang (daher auch wohl die Benennung) der katholischen Priester am Altare, abwechselnd mit oder ohne Begleitung der Orgel; siehe auch Falso bordone. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 123]