Dämpfer (1879)

Dämpfer (ital.: Sordino, Sordina, franz.: Sourdine). Dämpfung, eine mechanische Vorrichtung, dem Klang eines musikalischen Instruments etwas von seiner natürlichen Stärke zu nehmen und bei Klavierinstrumenten das Nachklingen, das längere Vibrieren der Saiten zu verhindern. Die Konstruktion des Dämpfers ist zwar verschieden, aber überall in sofern gleich, als es soviel Dämpfer als Tasten gibt (außer etwa in der höchsten Oktave), welche beim Anschlagen und Aufheben des Fingers einzeln, aber durch einen Zug oder Tritt (Pedale) alle zusammen (Dämpfung) auf einmal regiert werden können und dass jeder einzelne Dämpfer aus einem mit Leder oder feinem Tuch bekleideten Holzklötzchen besteht, welches keilförmig zwischen oder glatt auf die Saiten fällt.

Bei Orgeln ist der Dämpfer die mit einem Zapfen versehene runde Öffnung in dem Deckel der gewöhnlichen Blasebälge und dient zur Verminderung der Heftigkeit des Gebläses. Bei Geigen ist der Dämpfer ein dreieckiger Kamm von Holz oder Elfenbein, von dessen Zacken der Steg fast umklammert wird, ohne dass der Dämpfer die Saiten berührt. [Riewe Handwörterbuch 1879, 69]