Clavicylinder, ein neues Klaviatur-Instrument, dessen Erfinder der Herr Doktor Chladni in Wittenberg ist, der sich schon früher durch die Erfindung seines Euphons und durch seine akustischen Schriften um die Tonkunst verdient gemacht hat. Der Beschreibung zu Folge, die er selbst von dieser neuen Erfindung in dem 18ten Stücke des zweiten Jahrganges der allg. musik. Zeitung gegeben hat, enthalten die Hauptbestandteile dieses Instrumentes eine Klaviatur und einen gläsernen oder mit Glas bekleideten Zylinder, welcher an dem einen Ende mit einem Schwungrade und an dem anderen mit einer Kordel versehen ist und durch einen Fußtritt umgedreht wird. Das Instrument hat die Form eines Schreibepultes, und der Umfang seiner Töne erstreckt sich von G bis zum dreigestrichenen e. Die Töne klingen so lange fort, bis die Tasten niedergedrückt werden; durch Zunahme oder Abnahme des Druckes kann man sie anschwellen oder verschwinden lassen. Sie sprechen augenblicklich an, so dass sich auch geschwinde Sätze darauf ausführen lassen, jedoch tun etwas langsamere Sätze eine noch bessere Wirkung. Der Klang ist sehr angenehm, aber von der Harmonika sowohl als von dem Euphon gänzlich verschieden. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 340]