Bruststimme (1879)
Bruststimme, die natürliche Stimme beim Gesang oder der Umfang von Tönen, der ungezwungen hervorkommt, dem Falsett (Fistel) entgegengesetzt, die einige höhere Töne durch eine veränderte Lage der Gesangorgane hervorbringt, indem sich der hintere Teil der Stimmritze schließt und nur durch einen Teil der vorderen die Luftmasse durchgetrieben wird. Die Bruststimme ist der schönste Teil in der Stimme und das Falsett nur ein Notbehelf, wo jene nicht ausreicht. Es gehört Geschicklichkeit und Übung dazu, es zu verbergen, wenn das Falsett eintritt, während ein gutes Ohr doch nicht zu täuschen ist. Das Falsett ist besonders der Tenorstimme eigen, deren hohe Töne selten vollständig in einer männlichen Kehle liegen. [Riewe Handwörterbuch 1879, 42]