Bi (1870)
Bi war am Anfang des 17. Jahrhunderts, als sich den Sängern die Schwierigkeit der Mutation (siehe dort) nicht allein durch die oftmalige Wechselung der aretinischen Silben in der diatonischen Tonleiter sehr fühlbar machte, sondern, indem diese Wechselung durch die Ausbildung des immer mehr sich chromatisch erweiternden Tonreiches sich fast bis zur Wissenschaft erhob, auch sehr schwer zu erlernen war, die teilweise angewandte Benennung der siebten diatonischen Tonstufe der C-Dur-Skala, wenn man die bekannten aretinischen Silben für die sechs vorangehenden anwandte.
Einige behaupten, dass der Belgier Erycius Puteanus, welcher von 1574 bis 1646 lebte, diese Neuerung eingeführt habe. Andere jedoch, wie Branchieri in seinem Werke "Cartella die Musica, 1614", dass der Mönch Olivetan diese Tonbenennung für den jetzt h genannten Ton empfahl und dafür selbst die Genehmigung aus Rom erhalten habe, indem er zugleich die Verschiedenheit der Bs (siehe B) - jetzt durch b und h gekennzeichnet -, die gerade in jener Zeit den Musiktheoretikern viel Sorge gemacht zu haben scheint, dadurch präzisierte, dass er als Namen für unseren b genannten Ton die Silbe ba (siehe dort) bestimmte.
Die Silbe bi ist außerdem noch durch Daniel Hitzler (gestorben 1635) in seiner sogenannten Bebisation (siehe dort) als Tonname für die um einen Halbton erhöhte, von ihm be genannte, unserem jetzigen b gleiche Tonstufe h angewandt worden. [Mendel Musikalisches Lexikon 1870, 623]