Benediktiner (1929)
Benediktiner. Der von Benedictus von Nursia (s. d.) gestiftete Orden der Benediktiner hat sich um die Musik, ihre Theorie und ihre Geschichte außerordentlich verdient gemacht, besonders im Mittelalter, wo ja die Benediktiner-Klöster die Hauptstätten wissenschaftlicher Studien waren. Anfangend mit dem Papste Gregor d. Gr. (s. d.) sind beinahe alle die Männer, welche die Musikgeschichte des Mittelalters mit Auszeichnung zu nennen hat, Benediktinermönche gewesen: Aurelian von Réomé, Remi d'Auxerre, Regino von Prüm, Notker Balbulus, Hucbald von St. Amand, Odo von Clugny, Guido von Arezzo, Berno von Reichenau, Hermannus Contractus, Wilhelm von Hirschau, Aribo Scholasticus, Bernhard von Clairvaux, Eberhard von Freising, Adam von Fulda usw. Von Neueren seien besonders hervorgehoben der Fürst-Abt Martin Gerbert von St. Blasien (gestorben 1793), Dom Bedos de Celles, Jumilhac, Schubiger, Kardinal Pitra, Dom Guélanger, Dom Pothier, Dom Mocquereau (vgl. Solesmes), R. Molitor, Dom Ugo Gaisser. Zu den wichtigsten Quellen für die mittelalterliche Musikgeschichte gehören des Benediktiners Mabillon Annales ordinis S. Benedicti (1703-39, 6 Bde.). Vgl. Bibliographie des Bénidictins de la Congrégation de France (Solesmes 1889). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 149]