Arie, Aria, Air (1840)

Arie, Aria, Air. Ein von einer Stimme vorgetragenes und mit Instrumenten begleitetes, unter gewissen Formen ausgeführtes Gesangstück, in welchem ein lyrischer Zustand ausgedrückt wird.

Die Arie wurde zuerst dem taktlosen Gesang entgegengesetzt, wie er in dem Rezitativ und in dem gehaltenen, langsamen Choral vorkommt. Früher war die als notwendig erscheinende Form einer Arie folgende:

  • ein Vorspiel oder Ritornell
  • eine große bedeutende Hauptmelodie, welche nebst deren Ausführung den ersten Teil ausmachte
  • ein zweiter, kürzerer und weniger ausgeführter Teil, nach welchem man späterhin auch den ersten Teil wiederholte

Seit Gluck und Mozart wich man von dieser pedantischen Form ab und richtete sich mehr nach dem Inhalt des Textes und der Stimmung des Singenden. In den Tönen ganz andere Gefühle ausdrücken, als Text und Situation erheischen, wie dies von den [um 1840] modernen Italienern häufig geschieht, heißt den Zweck der Arie gänzlich verfehlen. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 18f]