Musiklexikon: Was bedeutet Bissex?

Bissex, Zwölfsaiter (1802)

Bissex oder Zwölfsaiter. Eine neue Art von Guitarre, die im Jahre 1770 ein Sänger bei der Oper zu Paris mit Namen Vanhecke erfunden und ihr von der Anzahl ihrer Saiten den Namen Bissex gegeben hat. Das Instrument enthält einen Umfang von drei und einer halben Oktave, hat ein ungewölbtes plattes Corpus und ein kurzes aber breites Griffbrett mit vielen Bünden, auf welchem die sechs höheren Saiten liegen. Die übrigen sechs tieferen Saiten liegen, so wie bei der Laute, neben dem Griffbrette. Das Instrument selbst ist zuerst von dem Lautenmacher Naderman zu Paris gebaut worden. Der Erfinder hat ein kleines Werk in französischer Sprache herausgegeben, welches nebst der Beschreibung dieses Instruments auch die Art es zu traktieren enthält. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 258f]

HECKE, van (Vanhecke, Vaneck) (1926)

HECKE, van (Vanhecke, Vaneck), Musiklehrer für Gesang und Gitarre, geb. um 1780 zu Paris, ist Erfinder einer vom dortigen Harfenmacher Nadermann um 1770 hergestellten zwölfsaitigen Gitarre, die er Bissex nannte; er schrieb dafür eine "Méthode de jouer le Bissex". -

Lütgendorff (G Lm. II) verzeichnet einen vlämischen Lautenmacher Hec, zu Rom um 1606 ansässig, vielleicht Eigentümer der schon um 1590 bestehenden Lautenwerkstätte "à la Trinità" und vermutet in Hek einen Träger des Namens Van Hecke oder Van Eck. [Zuth Laute und Gitarre 1926–28, 136]