Tárogató (1929)
Tárogató, ein altes ungarisches Nationalinstrument, dessen Vorkommen bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts verfolgt werden kann. Es war ursprünglich eine Holztrompete, auf welcher - aus Mangel an Tonlöchern - nur die natürliche Obertonreihe vorhanden war. Auf diesem Instrument spielten die Kurutzen ihre Schlachtsignale wie
aus welchen dann János Bihary den bekannten Rákóczi-Marsch komponierte.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts bekommt eine andere Abart der "Tárogató-Pfeife" eine oboenartige Doppelzunge mit 7-8 Tonlöchern (auf diesem spielten die herumirrenden Kurutzen ihre schwermütigen Melodien). Die im ungarischen National-Museum aufbewahrten Tárogatós sind oboenartige Instrumente. Der Instrumententabrikant Schunda hat - auf Anraten Jul. Káldys - die Tárogatós mit Klarinettenmundstück ausgestattet; aus diesem Grunde - und infolge seiner Oboenapplikatur - gehört der Tárogató zu den saxophonartigen Instrumenten. Gebaut wird der Tárogató in B-, As- und Es-Stimmung in Umfang:
[Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1812f]