Vettermicheln (1879)
Vettermicheln, auch micheln, die spottweise Bezeichnung für die triviale, geist- und interesselose Fortführung eines Tonstücks mit Schusterflecken, gewöhnlichen Modulationen u. dergl. Die Bezeichnung soll von dem Gassenhauer "Gestern Abend war Vetter Michel da" herrühren; doch heißt Vettermicheln auch die Vetternstraße ziehen, das heißt, auf möglichst billige Weise reisen, und so wäre vielleicht auch hier der Ursprung für jene Bezeichnung zu suchen. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1879, 45]