Triangelton (1855)

Der Triangelton schien manchen unserer jüngeren Lärmvirtuosen so zuzusagen, dass sie sich nicht scheuten, dieses Klingelinstrument im Konzertsaal einzuführen, wo denn auch sogar die große wie die kleine Trommel und die Cinellen durch Dick und Dünn mitwaten mussten. Gott sei Dank, dass dieser Ohrenschmaus, bei dem die Grundpfeiler des Konzertsaals so erzitterten, dass der Kalk von den Wänden abfiel, von den musikalischen Zuhörern doch noch zeitig für "zu stark" befunden wurde, sonst hätten wir vielleicht jetzt die Plage, Trommel- und Triangel-Solis oder gar großartig komponierte Partien zu hören, die leicht den Einsturz eines Salons zur Folge haben könnten.

Zwar sind Triangel und Trommel immer noch nicht ganz (wenigstens nicht überall) aus dem Konzertsaal verschwunden, doch werden sie seltener und dürften sich bei der jetzigen Richtung, welche die Musik genommen hat, bald ganz daraus verlieren. [Welcker von Gontershausen Magazin 1855, 413ff]