Strohfiedel (1855)

Die Strohfiedel. Um dieses Instrument darzustellen, bedarf es nur sechzehn bis vierundzwanzig Holzbrettchen, immer eins kürzer und schmäler als das andere, so dass eine Skala gebildet wird. Diese Brettchen werden an beiden Enden auf ein Strohband gelegt und mit zwei dünnen Drahtstäbchen (Griffeln), an denen Bleikugeln befestigt sind, geschlagen. - Man hat auch eine Art Strohfiedel mit Tasten unter dem Namen "Xylorganon" (Holzorgel). Italienisch heißt sie "Sticcato", französisch "Calquebois".

Obgleich dieses geringe Instrument kaum eine Stelle unter den musikalischen Instrumenten verdiente, so ist ihm doch schon die Ehre widerfahren, als Kuriosum in den Konzertsaal und auf die Bühne zu kommen. Vielleicht bringt es das Genie eines für Klapperlärm eingenommenen Komponisten mit der Zeit auch ins Orchester!! [Welcker von Gontershausen Magazin 1855, 183f]