Saiten (1882)

Saiten. Die Saiten unsrer Musikinstrumente [um 1880] sind entweder Darmsaiten, die aus Därmen (besonders Lämmerdärmen) gedreht werden, oder Metallsaiten (früher Messing- oder Kupferdrahtsaiten, auch wohl aus Eisen geschmiedete, jetzt aus Gussstahl gezogene). Beide Arten werden zur Erzielung tieferer Töne ohne die dafür erforderliche Länge künstlich beschwert durch das sog. Überspinnen. Stahlsaiten werden mit ziemlich starkem Kupferdraht dicht umwickelt, Darmsaiten in der Regel mit Silberdraht übersponnen. Auch mit Silber besponnene Saiten, deren Einlage Seidenfäden bilden, kommen zur Anwendung (bei der Guitarre und Zither). [Riemann Musik-Lexikon 1882, 794]