Rotta (1929)

Rotta (Rota, Rotte), frühmittelalterliches Saiteninstrument, dessen (sieben) Saiten ursprünglich gezupft respektive mit dem Plektrum gespielt, später aber auch gestrichen wurden. Vgl. Grillet, Les ancêtres du violon… Schon Otfried (868) erwähnt die Rotta (Ev.-H. V, 23, 397), und Notker (10. Jahrhundert) erklärt: "Daz Psalterium, Saltirsanch, heizet nu in diutscun Rotta."

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Rotta und Chrotta (siehe dort) ursprünglich identisch sind: ein als Chithara teutonica bei Gerbert (De cantu…, III) abgebildetes Instrument hat sogar das Charakteristikum der Chrotta, den Bügel. Die Bezeichnung Rotta gilt aber neben der Streichleier gelegentlich auch der Spitzharfe. Vgl. C. Sachs, Handbuch S. 160f. Vgl. übrigens Wewertem, Zwei veraltete Musikinstrumente (Monatshefte für MG. 1881). [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 1553]