Psalm (1840)

Psalm, franz.: Psaume, vom Griech. ψαλλειν, schallen; im Hebräischen ursprünglich Mismor, d. h. abgesungenes mit Saitenspiel begleitetes Lied, später Thillim oder Loblied genannt.

Unter diesem Ausdruck werden insbesondere die unter diesem Titel im alten Testament enthaltenen Lieder verstanden, welche von den Juden in ihren Synagogen und auch von den ersten Christen in ihren religiösen Versammlungen gesungen wurden. Sie fallen, mit Ausschluss weniger, in das Zeitalter Davids, der viele davon dichtete, und sind in Hinsicht auf poetischen Gehalt sehr verschieden. Auch enthalten sie Gesänge verschiedener Gattungen, als Hymnen, Oden, Elegien und Lehrgedichte, doch sind sie der Mehrzahl nach lyrisch.

In musikalischer Beziehung fallen sie, was Charakter und Stil betrifft, mit der Motette und Kantate zusammen. Als die vollendetsten Psalmkompositionen werden unter den älteren die von Marcello gerühmt, unter den neueren die von Fr. Schneider. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 370]