Presto (1807)

Presto, geschwind, schnell. Mit diesem Kunstworte wird an gewöhnlichsten die geschwindeste Gattung der Taktbewegung angezeigt, so wie man mit dem Worte Prestissimo den höchst möglichen Grad dieser Geschwindigkeit bezeichnet. Bei dem Vortrage der Instrumentalstücke verlangt das Presto einen flüchtigen, aber dabei sehr abgerundeten Vortrag. In Singstücken hingegen und besonders in der Oper kommen oft Fälle vor, bei welchen der Vortrag des Presto mehr heftig als flüchtig eingerichtet werden muss, weil gewöhnlich der Ausdruck solcher Empfindungen in diese Taktbewegung eingekleidet ist, die sich mit der größten Heftigkeit äußern. Jedoch darf in diesem Falle der größere Grad der Heftigkeit, mit welcher die Töne intoniert werden, der Rundheit des Vortrags keinen Abbruch tun. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 280]