Neapolitanische Schule (1882)

Neapolitanische Schule nennt man die von Alessandro Scarlatti ausgehende Kette von Lehrern und Schülern zu Neapel, welche vorzugsweise die Opernkomposition kultivierten und zwar in einem von den Florentiner Schöpfern des Stilo rappresentativo völlig verschiedenen Sinn, da sie ihr Hauptaugenmerk auf schöne Melodienbildung richteten; Neapel wurde daher die Wiege der im engeren Sinn sogenannten italienischen Oper, die nur Gesang ist und Instrumentation und dramatisches Pathos auf ein Minimum beschränkt, so dass ein Lully und ein Gluck wieder bei den Florentinern anknüpfen mussten. Hauptrepräsentanten der neapolitanischen Schule sind: Al. Scarlatti selbst, Durante, Leo, Feo, Greco, Porpora, Pergolese, Logroscino, Vinci, Jomelli, Taradellas, Piccinni, Sacchini, Traetta, Paisiello etc. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 624]