Finale (1840)
Finale (Schlussnote), nennen die Franzosen die Hauptnote eines Tonstückes, die Tonika, weil es in der Regel mit derselben schließt. Die Italiener nennen so das starke senkrechte Linienpaar, mit welchem der Schluss eines Musikstückes bemerkt wird, das Endzeichen.
Finale heißt ferner der Schlusssatz eines Tonstückes, zum Beispiel eines Quartetts, einer Sinfonie, einer Oper etc. In den Instrumentalstücken hat das Finale meistenteils den Charakter der Munterkeit und erfordert rasche Bewegung und lebhaften Vortrag. In der Oper besteht das Finale meist aus mehreren aneinandergereihten, mehrstimmigen Sätzen von verschiedenem Charakter und verschiedener Tonart und Bewegung, bei welchem die Handlung fortrückt, ohne, wie bei den Arien, durch den Ausdruck der darin enthaltenen Empfindungen aufgehalten zu werden. Doch gibt es Ausnahmen, wie z. B. in Mozarts Figaro, wo der erste Akt mit einer Arie schließt. Das erste Finale, oder bei dreiaktigen Opern das zweite, muss das ausgeführteste, das erste aber stets das kürzeste und glänzendste sein. In der Opera buffa machte Logroscino im Jahre 1750 den ersten Versuch, den lyrischen Szenen durch die verschiedenartige dramatische Behandlung der Stimmen Interesse zu verleihen, Piccini aber führte in seiner Cecchina recht eigentlich die vielstimmigen Musikstücke ein und wusste ihnen bei deren Vervollkommnung eine solche Bedeutung zu geben, dass das Finale als Schluss eines Aktes zur Notwendigkeit wurde. Vergleiche Oper. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 127]