Ehlert, Louis (1882)

Ehlert, Louis, Musikschriftsteller und Komponist, geb. 13. Jan. 1825 zu Königsberg, 1845 Schüler des Leipziger Konservatoriums unter Mendelssohn und Schumann, verweilte zu weiterer Ausbildung in Wien und Berlin, ließ sich 1850 als Musiklehrer und Referent in Berlin nieder. Wiederholt hat er sich mehrere Jahre lang in Italien aufgehalten, dirigierte in Florenz den später (1869) von H. v. Bülow übernommenen Gesangverein "Società Cherubini", lehrte 1869-71 an Tausigs Schule für das höhere Klavierspiel in Berlin, war einige Jahre in Meiningen als Musiklehrer der herzoglichen Prinzen tätig und lebt jetzt zu Wiesbaden. 1875 erhielt er den Professortitel. Von seinen Kompositionen sind hauptsächlich Klavierstücke, Lieder und Chorlieder im Druck erschienen, auch eine Ouvertüre: "Hafis". Eine "Frühlingssymphonie" und eine Ouvertüre zum "Wintermärchen" sind zu Berlin in den Symphoniesoireen der königlichen Kapelle aufgeführt, aber nicht gedruckt worden, ebenso das "Requiem für ein Kind", welches der Sternsche Gesangsverein und 1879 die Tonkünstlerversammlung zu Wiesbaden zu Gehör gebracht haben.

Er schrieb außer vielen Beiträgen zur "Neuen Berliner Musikzeitung", der "Deutschen Rundschau" etc.: "Briefe über Musik an eine Freundin" (3. Aufl. 1879, ins Französische und Englische übersetzt); "Aus der Tonwelt", Essays (1877), von welchem Buch ein 2. Band in Aussicht steht. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 238f]