Doxologia (1865)

Doxologia, das Gloria im Kirchengesang. Es gibt zwei Arten:

  1. Doxologia major, der Hymnus angelicus, das Gloria in excelsis deo der Engel in Christi Geburtsnacht; schon in den frühesten Zeiten der christlichen Kirche als Morgengebet gebräuchlich, in der römischen Kirche angeblich von Papst Telesphorus (127-139) bei der Nachtmesse des Weihnachtsfestes eingeführt, gegen das 7. Jahrhundert hin allgemein in die Messe aufgenommen, den zweiten Teil derselben bildend.
  2. Doxologia minor, der ebenfalls schon in den allerersten Zeiten der christlichen Kirche dem Psalmen- und Responsoriengesang angehängte Vers Gloria patri et filio et spiritui sancto, über den es im Gregorianischen Kirchengesang melodische Formeln in allen acht Tonarten gibt. Auf Rat des Hieronymus (gestorben 420) ist die Doxologia minor noch durch den Vers sicut erat in principio et nunc et semper in secula seculorum erweitert worden, weil die Makedonier als Ketzer sagten, das Dogma von der Gottheit des heiligen Geistes sei neu hinzugefügt (Prätorius, Syntagma I. 64. Printz, Histor. Beschr. d. edlen Sing- und Klangkunst S. 93).

[Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 259]