Deutsche Tabulatur (1840)
Deutsche Tabulatur. Die bis zur Erfindung der eigentlichen Notenschrift im 11. Jahrhundert gebräuchliche Methode, die Töne über dem Text mit Buchstaben und späterhin auch Strichen zu schreiben. Sie gründete sich auf die von Papst Gregor dem Großen eingeführte Bezeichnungsart und wurde in Deutschland durch Agricola (um 1524) abgeschafft. Sie teilte die Oktaven, jede von c bis h heraufwärts gerechnet, in Kontratöne, in große, kleine oder ungestrichene, ein-, zwei- und dreigestrichene Oktave etc. und diese Bezeichnung,
welche die Oktave bestimmt, zu der ein Ton gehört, sind der Kürze und Bequemlichkeit wegen in theoretischen Schriften sowohl als auch im Gespräche beibehalten worden. Die übrigen Zeichen werden nicht mehr benutzt. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 94]