Chronos protos (1929)
Chronos protos (griechisch, "die erste Zeit"), d. h. die kleinste Zeiteinheit, in der antiken Metrik die Zeitdauer der schlichten Kürze, die aber nicht einen absolut feststehenden Wert hatte, sondern je nach dem Tempo stark variierte.
Durch den Versuch, den Begriff des Chronos protos aus der rhythmischen Theorie des Aristoxenos in die moderne Rhythmik einzuführen, hat Rudolf Westphal (siehe dort) seiner Zeit unnötig die Köpfe beschwert. Der Begriff existierte schon für die Virtuosenzeit des klassischen Altertums (4. Jahrhundert v. Chr.) nicht mehr. Vgl. Combarieu und Abdy Williams. [Einstein/Riemann Musiklexikon 1929, 318f]