Bebung (1882)
Bebung (französisch: Balancement) war eine Spielmanier auf dem Klavichord, die auf dem Pianoforte (heutigen Klavier) nicht möglich ist; sie bestand in einem leichten Wiegen des Fingers auf der Taste, dem ein sanftes Reiben der Saite durch die Tangente entsprach. Zu den notwendigen Eigenschaften eines guten Klavichords gehörte durchaus, dass es die Bebung deutlich hören ließ. Etwas dem Ähnliches ist das Beben des Tons der Streichinstrumente, auch der Zither und Guitarre, das in einem leichten Schwanken der Tonhöhe besteht und durch eine schnell zitternde Bewegung des auf die Saite gesetzten Fingers hervorgebracht wird (vibrato). Auch das Tremolieren der Singstimme (das die Sänger ebenfalls lieber Bebung oder vibrato nennen) ist ein damit vergleichbarer Effekt. Übermäßiger Gebrauch solcher Manier wirkt abstumpfend und lässt den Vortrag weichlich erscheinen. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 79f]