Banderole, Trompetenfahne (1870)

Banderole (italienisch und französisch), Fähnchen, nannte man die im Mittelalter gebräuchliche, in festbestimmtem Farbenschmucke erglänzende kleine Decke, die an der Trompete so angebracht wurde, dass sie nach beiden Seiten derselben in Gestalt einer Fahne zu sehen war, wenn der Trompeter sein Instrument blies. Die Farben, in denen die Banderole prangen musste, waren ähnlich bedingt, wie heute die des sogenannten Bandereau und zeigten sich, je nach der Stellung des Trompeters und dem Reichtum seines Befehlshabers, oft selbst in heraldischen und sonstigen Stickereien angebracht.

Jetzt [um 1870] sieht man die Banderole nur noch in mittelalterlichen Schaugeprängen öfters vorgeführt, da diese Trompetenverzierung zum gewöhnlichen Gebrauch im Verhältnis seiner Zweckmäßigkeit zu den Kosten derselben als zu kostspielig erachtet wird.

Bei den Franzosen wird in der Neuzeit [um 1870] die Quaste des Bandereau Banderole genannt. [Mendel Musikalisches Lexikon 1870, 442]