Accompagnement (1879)
Accompagnement (französisch), Accompagnamento (italienisch), die Begleitung, die Unterstützung einer Solostimme, oder das ganze Orchester, dient zur Hebung oder Verherrlichung einer oder mehrerer Solostimmen und ist, in Bezug auf diese, immer dienend.
Der Tonsetzer hat hinsichtlich des Accompagnements auf drei Hauptdinge zu achten: auf Harmonisierung, rhythmische Figur und angemessene Wahl der Instrumente nach Zahl und Klangfarbe. Die rechte Harmonie ist dem erfahrenen Tonsetzer schon bei der Erfindung der Melodie gegenwärtig; sie wird mit jener zugleich geboren, so dass sie während der Bearbeitung nur hin und wieder zu berichtigen ist. Die Figuren der Begleitung sind nicht minder dem Hauptcharakter der Solopartie angemessen zu wählen. Sie haben auszusagen, was der Solostimme nicht möglich oder nicht angemessen ist. Sie verdeutlichen, verschönern, ergänzen. Es kann Fälle geben, wo sie einen Nebengedanken durchführen, der die Situation klar und bestimmt macht. Wie viel auf die geschickte Wahl der unterstützenden Instrumente ankommt, bedarf keiner besonderen Erörterung.
Die Pflichten der Begleitenden, selbst im Vortrag, bestehen im Fördern, Helfen und klugen Nachgeben. Die Begleitung soll zwar allerdings durch Sicherheit das Schwanken verhindern, dabei jedoch immer im Anschmiegen an die Herrscherin sich treu, ergeben und fein zeigen, nicht tobend, störrig und widerspenstig.
Accompagnement heißt auch das Harmoniespiel nach einem bezifferten Basse auf einem dazu tauglichen Instrument sowohl allein, als zu den anderen begleitenden Stimmen. [Riewe Handwörterbuch 1879, 3]