Aeolsharfe (1882)
Aeolsharfe [heutige Schreibweise: Äolsharfe] oder Windharfe ist ein harfenartiges Instrument, das durch den Wind zum Ertönen gebracht wird. Das einfachste Instrument derart besteht aus einem schmalen Kasten von Tannenholz, der mit einem Resonanzboden versehen ist, auf welchem über zwei Stege 8 bis 10 Darmsaiten von gleicher Stärke locker aufgespannt werden. Der Hinterteil des Instruments ist entweder offen oder es muss eine der breiten Seiten durch einen Schieber geöffnet werden können, damit ein dünner, aber breiter Luftstrom auf die Saiten geführt werden kann. Wird das Instrument dann dem Luftzug ausgesetzt, so fangen die Saiten oft seltsam wirkend zu klingen an.
Athanasius Kircher war der erste, der auf das Instrument hinwies in seiner "Phonurgia nova"; doch erst der englische Dichter Pope brachte es wieder in besseren Ruf. Heinrich Adolph [sic] Koch konstruierte dann eine verbesserte Äolsharfe und in neuerer Zeit hat der Akustiker Kauffmann in Dresden sich der Verbesserung des Instruments angenommen. [Reissmann Handlexikon 1882, 10]