Vettermicheln (1882)
Vettermicheln, auch micheln, die spottweise Bezeichnung für die triviale, geist- und interesselose Fortführung eines Tonstücks mit Schusterflecken, gewöhnlichen Modulationen u. dgl. Die Bezeichnung soll von dem Gassenhauer "Gestern Abend war Vetter Michel da" herrühren; doch heißt Vettermicheln auch die Vetternstrasse ziehen, das heißt auf möglichst billige Weise reisen, und so wäre vielleicht auch hier der Ursprung für jene Bezeichnung zu suchen. [Reissmann Handlexikon 1882, 596]