Schusterfleck (1882)

Schusterfleck (Rosalie) nennt man die mehrmalige Wiederholung eines Motivs von verschiedenen Tonstufen aus, die indes nicht nur ein sehr bequemes, sondern ein durchaus unentbehrliches musikalisches Steigerungsmittel ist. Der Spottname ist nur dann am Platz, wenn die Wiederholung als lästige Monotonie erscheint. Joseph Rubinstein, der in seinem Schmähartikel auf R. Schumann ("Baireuther Blääter" 1879) diesem eine starke Verwendung der Rosalie vorwarf, übersah ganz, dass auch sein Herr und Meister Richard Wagner dieses Mittel der Formgebung nicht entbehren kann, dass vielmehr gerade er den ausgiebigsten Gebrauch davon macht. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 840]