Römische Saiten (1882)

Römische Saiten, auch romanische Saiten, die besten Darmsaiten, aus den Därmen der Gämsen und wilden Katzen gedreht. Sie werden in Italien [um 1880] in Neapel, Rom, Venedig, Padua, Treviso, Verona gefertigt, daher der Name romanische Saiten. Man nimmt dazu die Därme von jungen Lämmern. Der berühmte Saitenmacher Angelucci zu Neapel (gest. 1765) verwandte nur Därme von 7—8 Monate alten Lämmern, die dann sehr sorgfältig gereinigt und gebeizt wurden.

In unserer Zeit [um 1880] werden diese "römischen Saiten" wohl zum größten Teil in Deutschland: in Wien, München, Nürnberg, Ottenbach, Regensburg, Prag und Adorf im sächsischen Voigtlande gefertigt. [Reissmann Handlexikon 1882, 443]