Luther, Martin (1882)
Luther, Martin, der große Reformator, geboren am 10. November 1483 in Eisleben, gestorben am 18. Februar 1546 in Eisleben, hat sich auch unsterbliche Verdienste um die Pflege und Entwicklung der Tonkunst erworben, vor allem durch seine neue Ordnung des Gottesdienstes, bei welchem er den Gemeindegesang in deutscher Sprache einführte. Er übersetzte zu diesem Behufe die besten und schönsten Hymnen der älteren Kirche, dichtete neue und versah sie mit den der neuen Richtung entsprechend veränderten älteren und neueren Melodien. Indem er diese hierbei strenger dem strophischen Versgefüge anzuschmiegen bemüht war, wurde er der Schöpfer des protestantischen Chorals, aus dem dann wiederum eine neue christliche Kunst emporblühte. [Reissmann Handlexikon 1882, 251]