Ambrosianischer Lobgesang (1865)

Ambrosianischer Lobgesang wird der uralte, in allen Kirchen bis auf heutigen Tag gebräuchliche Lobgesang Te deum laudamus genannt, weil man die Dichtung desselben dem Bischof Ambrosius von Mailand ehemals zugeschrieben hat. Der Sage nach soll er bei Augustins Taufe von ihm und Augustin selbst gesungen und beiden auf einmal eingegeben sein. Spätere Forschungen aber haben bis zu völliger Sicherheit erwiesen, dass er ein ursprünglich orientalischer, durch die griechische Kirche an die lateinische übergegangener Hymnus ist. Vergl. Rambach, Anthologie christl. Kirchenges. I. 91f; Fortlage, Gesänge christl. Vorzeit, S. 367.

Ambrosius genoss einen solchen Ruhm als Hymnendichter, dass man lange Zeit nach ihm Hymnen, die den seinigen bezüglich der Versart nachgebildet waren, Ambrosianische Hymnen nannte, sogar den Ausdruck Ambrosianus gleichbedeutend mit Hymnus überhaupt gebrauchte. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 47]