Clavier, elektrisches - Clavecin électrique (1798)

Clavier, elektrisches (Clavecin électrique) ist eine elektrische Vorrichtung, durch eine gewöhnliche Claviatur mittelst der Elektricität silberne oder metallene Glocken zum Tönen zu bringen. Es ist dieses elektrische sogenannte Spielwerk vom P. Laborde angegeben worden. Es hängen an einem durch seidene Schnüren isolierten eisernen Stabe metallene Glocken von verschiedenen Tönen. Für einen jeden Ton müssen zwei gleichtönende Glocken vorhanden sein, deren eine an einem Metalldrahte, die andere aber an einer seidenen Schnur von dem eisernen Stabe herabhängt. Zwischen beiden Glocken hängt ein kleiner Knöppel, ebenfalls an einer seidenen Schnur, wie bei dem gewöhnlichen elektrischen Glockenspiele, herab. An der letzten Glocke, welche vom eisernen Stabe an einer seidenen Schnur herabhängt, ist ein Draht befestigt, welcher sich unten in einen Ring endigt. In diesem Ring greift ein kleiner auf einem eisernen isolierten Stabe befestigter Hebel ein. Wenn nun mittelst einer Elektrisiermaschine beide eiserne Stäbe elektrisiert werden, so wird dadurch allen Glocken die Elektricität mitgeteilt, und der Knöppel bleibt ruhig. Sobald aber auf der Claviatur eine Taste niedergedrückt wird, so klemmt sich der damit verbundene Hebel an einen eisernen nicht isolierten Stab an, und es wird folglich die Elektricität der einen Glocke in dem Moment abgeleitet. Es muss also der Knöppel, welcher nun zwischen einer isolierten und nicht isolierten Glocke hängt, in eben dem Moment zu spielen anfangen und einen gleichtönenden Ton geben. Solange die Taste niedergedrückt wird, solange wird auch das Läuten des Knöppels anhalten. Sobald aber die Taste verlassen wird, so fällt auch der Hebel auf den elektrisierten und isolierten eisernen Stab zurück, und das Anschlagen hört sogleich auf. Hieraus sieht man, dass ein solches Instrument eben so wie ein gewöhnliches Clavier gespielt werden könne. [Fischer Physikalisches Wörterbuch 1798, 579]